Nachvollziehbare Briefsendungen: Versandmöglichkeiten in der Übersicht, 2. Teil
Anders als bei Paketen ist bei Briefen eine Sendungsverfolgung oder ein Zugangsnachweis kein Standard. Möchte der Absender nachvollziehen, ob und wann sein Brief den Empfänger erreicht hat, kann er aber auf verschiedene Briefdienstleistungen zurückgreifen. Je nachdem, für welches Produkt sich der Absender entscheidet, kann er die Zustellung seines Briefes online über eine Sendungsnummer überprüfen.
Bei einem Einschreiben mit Rückschein bekommt der Absender sogar ein Dokument, auf dem der Empfänger den Zugang mit seiner Unterschrift bestätigt hat. Passend zur Situation und dem Bedarf kann der Absender also die passende Versandart wählen.
Doch welche Versandmöglichkeiten für nachvollziehbare Briefsendungen gibt es überhaupt? Und wie unterscheiden sie sich voneinander? In einer zweiteiligen Übersicht erklären wir die wichtigsten Leistungen.
Dabei beziehen wir uns auf die Briefdienstleistungen der Deutschen Post AG. Andere Briefdienstleister bieten mitunter vergleichbare Services. Im 1. Teil des Beitrags haben wir uns das Einschreiben in seinen vier verschiedenen Varianten angeschaut.
Hier ist der 2. Teil!:
Wertbrief
Wer zu einem besonderen Anlass ein Geldgeschenk verschicken oder nach einem Verkauf Wertgegenstände versenden möchte, sollte eine geeignete Versandart auswählen. Grundsätzlich können Geld und Sachwerte zwar auch preiswert als Standardbrief verschickt werden.
Doch wenn der Brief samt Inhalt verloren geht oder der Inhalt beschädigt wird, geht der Empfänger leer aus. Denn Verluste oder Beschädigungen bei Standardbriefen werden in aller Regel nicht ersetzt.
Um das Risiko möglichst gering zu halten, kann der Absender den Service „Einschreiben Wert“ wählen. Auch bezeichnet als Wertbrief, beinhaltet diese Versandart eine bessere Absicherung. So haftet die Deutsche Post bei Bargeld bis zu 100 Euro für den Verlust.
Bei Sachwerten, die verloren gehen oder beschädigt werden, beläuft sich die Haftung auf maximal 500 Euro. Bargeld und Sachwerte in einem Wertbrief miteinander zu kombinieren, ist aber nicht möglich.
Der Wertbrief kann nur in einer Postfiliale aufgegeben werden. Online steht der Service nicht zur Verfügung. Der Absender bekommt in der Filiale einen Einlieferungsbeleg, den er im Schadensfall als Nachweis braucht. Außerdem wird dem Brief eine Sendungsnummer zugeteilt.
Damit kann der Absender online verfolgen, wo sich der Brief befindet. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass der Empfänger den Zugang des Wertbriefs durch seine Unterschrift quittiert.
Der Absender kann sich also sicher sein, dass die Sendung angekommen ist. Auch die Empfangsbestätigung mit Unterschrift ist online abrufbar.
Für den Service kommt zum regulären Briefporto ein Aufpreis von 4,45 Euro dazu.
Prio-Brief
Beim sogenannten Prio-Brief steht eine prioritäre Behandlung im Vordergrund. Damit ist gemeint, dass ein Prio-Brief im Vergleich zu anderen, normalen Briefen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit am nächsten Werktag zugestellt wird.
Eine Garantie dafür, dass der Brief tatsächlich schneller ankommt, gibt es aber nicht. Denn wie bei allen anderen Briefen gibt die Deutsche Post auch beim Prio-Brief nur eine Regellaufzeit an.
Diese beträgt einen Tag, statt wie sonst einen bis zwei Tage. Eine Regellaufzeit ist kein verbindlicher Zustelltermin, sondern dient in erster Linie dazu, einen gewissen Qualitätsstandard bei Briefsendungen zu gewährleisten.
So sind die Briefdienstleister dazu verpflichtet, im Jahresdurchschnitt 80 Prozent der nationalen Briefsendungen innerhalb eines Werktages und 95 Prozent innerhalb von zwei Werktagen zuzustellen.
Eine Sendungsnummer ermöglicht, den Prio-Brief nachzuverfolgen. Gibt der Absender den Brief in der Filiale auf, bekommt er einen Einlieferungsbeleg, auf dem die Sendungsnummer steht.
Wirft er den Brief ein, braucht der Absender eine entsprechende Internetmarke. Sie ist mit dem Hinweis „Prio“ gekennzeichnet und weist die Sendungsnummer aus.
Durch die Sendungsnummer kann der Absender den Status des Briefes abfragen. Dabei dokumentiert die Sendungsverfolgung die Annahme des Briefes in der Filiale, die Bearbeitung im Briefzentrum und die daraus systemisch abgeleitete Zustellung. Außerdem wird vermerkt, wenn es Hindernisse bei der Zustellung gab.
Dass der Prio-Brief tatsächlich zugestellt wurde, wird aber weder durch den Postboten noch den Empfänger bestätigt.
Für den Versand als Prio-Brief erhöht sich das reguläre Porto um 1,10 Euro. Möchte der Absender in erster Linie belegen können, dass er den Brief abgeschickt hat, kann der Prio-Brief eine gute Lösung sein.
Kommt es hingegen auf Schnelligkeit oder einen nachweisbaren Zugang an, sollte der Absender eine andere Versandart in Betracht ziehen. Bei einem Express-Schreiben zum Beispiel garantiert die Deutsche Post den Zustelltermin. Muss der Absender die Zustellung rechtssicher belegen können, ist er mit einem Einschreiben auf der sicheren Seite.
Nachnahme
Für kostenpflichtige Waren, Dokumente oder auch Geldforderungen steht mit dem Versandservice „Nachnahme“ eine weitere, nachvollziehbare Versandmöglichkeit bereit. Dabei gibt der Absender den Brief auf und nennt den Geldbetrag, den der Zusteller einziehen soll.
Bei der Zustellung bezahlt der Empfänger zunächst den Betrag an den Postboten und bekommt anschließend die Sendung ausgehändigt. Trifft der Zusteller niemanden an, wird der Brief üblicherweise in der nächsten Postfiliale zur Abholung hinterlegt.
Die persönliche Übergabe erhöht die Sicherheit. Denn dadurch, dass der Postbote Geld vom Empfänger einziehen muss, nimmt in aller Regel auch nur der Empfänger den Brief entgegen. Bei sensiblen Dokumenten oder wertvollen Waren kann das ein Vorteil sein.
Der Absender wiederum weiß nicht nur, dass der Brief angekommen ist, sondern kann auch sicher sein, sein Geld zu bekommen.
Der Wert einer Sendung per Nachnahme darf bis zu 1.600 Euro betragen. Als Gebühr für die Zusatzleistung verlangt die Deutsche Post bei Briefen zusätzlich zum regulären Porto einen Aufschlag von 4,40 Euro.
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