Vor- und Nachteile eines Postfachs

Vor- und Nachteile eines Postfachs

Der Mieter eines Postfachs bekommt sein eigenes Fach in einer Filiale. Das Fach hat eine eigene Anschrift, eine individuelle Nummer und ist abschließbar. Durch das Postfach kann sich der Mieter also einen zusätzlichen Briefkasten einrichten, an er sich seine Post zustellen lassen kann. Die Briefe werden dann direkt in dem Fach abgelegt. Der Mieter öffnet das Fach mit seinem Schlüssel und kann die Post entnehmen.

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Vor- und Nachteile eines Postfachs

Doch worauf gilt es bei einem Postfach zu achten? Was sollte der Mieter bedenken? Wir fassen die Vor- und Nachteile eines Postfachs zusammen!:

Die Vorteile eines Postfachs

Ein Pluspunkt vom Postfach ist, dass der Mieter seine Post in aller Regel schneller erhalten kann. Denn Sendungen, die an das Postfach adressiert sind, werden sofort ins Fach einsortiert, sobald sie die Filiale erreicht haben.

Ab diesem Moment sind sie für den Postfachinhaber abholbereit. Die zusätzliche Sortierung an die Hausanschrift und der Weg von der Filiale bis zum Briefkasten daheim während der Zustellung durch den Postboten fallen weg.

Ein weiterer Vorteil ist, dass der Postfachinhaber mehr Anonymität genießt, weil er seine Hausanschrift nicht preisgeben muss. Es genügt, wenn er seine Postfachanschrift mitteilt. Absender erfahren auf diese Weise nicht, wo der Postfachinhaber wohnt. Die Anschrift des Postfachs setzt sich aus dem Namen des Mieters, der Postfachnummer sowie der Postleitzahl und dem Ort der Postfiliale zusammen.

Hinzu kommt, dass die Post in einem Postfach besser vor dem Zugriff durch Dritte geschützt ist. Herkömmliche Briefkästen haben üblicherweise einen Schlitz. Dieser Schlitz ermöglicht Langfingern, die Sendungen herauszufischen.

Im Unterschied dazu sind die Fächer in einer Postfachanlage von außen verschlossen. Ein Diebstahl der Sendungen ist dadurch deutlich schwerer. Auch wenn der Mieter mehrere Tage nicht anwesend ist, ist seine Post so sicher verwahrt.

Generell bietet ein Postfach oft mehr Platz als ein Briefkasten. Auch größere Mengen an Post können deshalb sicher, vertraulich und vor neugierigen Blicken geschützt im Fach gelagert werden.

Ist der Postfachinhaber für einen überschaubaren Zeitraum nicht vor Ort, kann er sich zudem einen Nachsendeauftrag sparen.

Die Nachteile eines Postfachs

Zu den Minuspunkten gehört, dass die Post nicht im heimischen Briefkasten landet, sondern in der Filiale abgeholt werden muss. Der Postfachinhaber wird zwar durch einen E-Mail-Service benachrichtigt, wenn eine Sendung in sein Fach eingelegt wurde. Unnötige Wege lassen sich so vermeiden. Doch wenn Post im Fach ist, muss der Mieter die Filiale ansteuern und sein Fach leeren. Neben dem Zeitaufwand können so Fahrtkosten anfallen.

Ein anderer Aspekt ist, dass der private Briefkasten Zuhause jederzeit erreichbar ist. Auf das Postfach hingegen hat der Mieter meist nur innerhalb bestimmter Zeiten Zugriff. Außerdem eignet sich ein Postfach nicht für alle Sendungen. Normale Briefe, Zeitungen und Pressesendungen werden zwar eingelegt.

Aber zum Beispiel Sendungen mit einer Empfangsbestätigung werden nicht ins Postfach zugestellt. Sie muss der Postfachinhaber gegen einen Nachweis am Schalter abholen. Das hat zur Folge, dass der Mieter die Öffnungszeiten beachten und mit Wartezeiten rechnen muss.

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Bedenken sollte der Postfachinhaber auch, dass Fristen eine Rolle spielen können. Fristen laufen nämlich grundsätzlich ab dem Zugang eines Schreibens. Im juristischen Sinne ist das der Fall, sobald ein Brief in das Postfach eingelegt wurde und abholbereit ist. Maßgeblich ist nicht, wann der Postfachinhaber die Sendung entnimmt.

Ein weiterer Minuspunkt kann sein, dass bei einigen Sendungen Unsicherheit darüber aufkommt, wo sie zugestellt werden. Je nach Postfach-Variante stellt die Post entweder nur die postfachadressierten Briefe oder alle Sendungen im Postfach zu.

Trotzdem behält sich die Post grundsätzlich vor, Briefe, die an die Hausanschrift adressiert sind, auch in den Briefkasten daheim einzuwerfen. Wichtig ist deshalb, die Eingänge stets im Blick zu behalten und das Fach regelmäßig zu leeren. Als Richtlinie gilt, dass die Post mindestens einmal pro Woche entnommen werden muss. Ist das Fach überfüllt, gehen die Sendungen zurück an die Absender.

Nicht zuletzt muss der Postfachinhaber wissen, dass nicht alle Versandunternehmen ein Postfach beliefern können.

Kann der Zusteller eines anderen Unternehmens nicht auf das Postfach zugreifen, kann er das Fach nicht öffnen und die Sendungen nicht einlegen. Die Briefe werden dann an die Absender zurückgeschickt.

Die Vertragsbedingungen beim Postfach

Um ein Postfach zu nutzen, schließt der Mieter einen Vertrag mit dem Briefdienstleister. Dazu muss er sich registrieren und die Einrichtung des Postfachs beauftragen. Anschließend bekommt er eine Rechnung und eine Bestätigung samt Postfachadresse. Den Schlüssel für das Postfach holt er in der jeweiligen Filiale ab.

Wichtig bei der Beauftragung ist, dass er Mieter seine Hausanschrift angibt. Denn zum einen muss die Möglichkeit bestehen, Sendungen, die nicht ins Postfach eingeliefert werden, an die Hausanschrift zuzustellen. Und zum anderen ersetzt eine Postfachadresse grundsätzlich keine ladungsfähige Anschrift.

Für das Postfach fallen Kosten an. Aktuell (Stand 2022) beläuft sich die Jahresmiete für ein Postfach bei der Post auf 22,90 Euro. Für Mitbenutzer, Zusatzschlüssel und andere Extra-Leistungen fallen weitere Gebühren an.

Der Vertrag wird zunächst für ein Jahr geschlossen. Wird er nicht innerhalb der Kündigungsfrist gekündigt, verlängert er sich stillschweigend auf unbestimmte Zeit. Die Frist für die Kündigung beträgt einen Monat.

Nach der Auflösung werden die Sendungen, die ans Postfach adressiert sind, noch eine gewisse Zeit lang an die Hausanschrift weitergeleitet. Danach erreichen Sie den Mieter nicht mehr, sofern er keinen Nachsendeauftrag erteilt hat.

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Benjamin Naue, - Jurist, Sabine Scheuer, - Rechtsberaterin, David Wichewski, - Anwalt, sowie Ferya Gülcan, Unternehmerin, Gründerin, Vertragserfahren in B2B & B2C, Betreiberin und Redakteurin dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps, Anleitungen und Ratgeber für Verbraucher zum Thema Recht, Schriftverkehr und Kommunikation. Die Inhalte des Informationsangebots stellen keine Rechtsberatung dar - somit ersetzen die Inhalte auch keine rechtliche Beratung.

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